FCW Adventskalenderm, (c) Andy Ilmberger

Rauhnächte

Die Rauhnächte sind zwölf Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Raum seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Wir denken dabei an eisige Winternächte, Schneetreiben, gruselige Gestalten, die Perchten und das Winteraustreiben.

Die Rauhnächte stehen für eine Zeit des Übergangs. Eine “Zeit dazwischen” – zwischen Licht und Dunkel, Alt und Neu, Vergangenem und Künftigem, die Zeit zwischen den Jahren. Nicht umsonst wurden diese Tage und Nächte von unseren Vorfahren als “Geschenkte Zeit” betrachtet, die mit zahlreichen Riten gefeiert wurden.

Vielerorts beginnen die zwölf Nächte am 24. Dezember und dauern bis zum 6. Januar (immer von Mitternacht zu Mitternacht gerechnet). In einigen Regionen beginnen die Rauhnächte aber bereits am 21. Dezember, dem Thomastag (Gedenktag des Apostel Thomas) bzw. der Thomasnacht.

Der 21. Dezember ist außerdem der kürsteste Tag im Jahr, die sogenannte “Wintersonnwende”.

Zu den ältesten und traditionellsten Riten zählt das Räuchern, das über die Jahrhunderte hinweg einerseits einen sehr pragmatischen Ansatz hatte, nämlich die desinfizierende und reinige Wirkung vieler Kräuter und Heilpflanzen. Andererseits spielen symbolische und sakrale Aspekte eine wichtige Rolle, wie die Beschwörung von Schutzgeistern und Ahnen sowie der Kontakt zur geistigen Welt, was wiederum von der Kirche aufgegriffen wurde. So ist das Räuchern mit Weihrauch, also dem “geweihten Rauch”, seit mehr als 1.400 Jahren ein Element der christlichen Messe.

Räuchern wirkt im übrigen auch stimmungsaufhellend, soll Ruhe und Gelassenheit fördern, Sorgen und negative Gedanken vertreiben sowie Schmerzen lindern – je nach Räuchersubstanz.

Mit einem Räucherritual läutet auch Andy Ilmberger heute die Rauhnächte ein.