FCW Adventskalender, (c) Klaus-Peter Volkmann

Die Weihnachtskrippe

Eine beliebte Tradition zum Heiligen Fest ist das Aufstellen von Weihnachtskrippen und die Darstellung des weihnachtlichen Geschehens in Krippenspielen.

Krippen symbolisieren die Geburt Jesu in Bethlehem mit den Figuren von Maria, Joseph und dem Christuskind. Der Brauch kommt ursprünglich aus Italien und geht auf das Schaffen des heiligen Franziskus (Franz von Assisi) zurück. Im Jahre 1234 ließ er in einer Waldhöhle nahe der italienischen Stadt Greccio eine Krippe mit lebensgroßen Wachsfiguren und lebenden Tieren – einem Ochsen und einem Esel – errichten, vor der er seine Weihnachtspredigt hielt. Die Mönche des Franziskaner Ordens übernahmen dieses Brauchtum, später auch die Dominikaner und die Jesuiten. Sie stellten kunstvoll geschnitzte Krippen in den katholischen Kirchen auf, wobei sich regionale Unterschiede in der Ausschmückung ausprägten.

Bis ins 16. Jahrhundert waren Weihnachtskrippen ausschließlich in kirchlichen und adeligen Kreisen verbreitet. Im 17. Jahrhundert nahm der Brauch dann auch Einzug in das volkstümliche häusliche Leben. 1785 verbot Josef II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Rahmen seiner Religionspolitik und der teilweisen Verstaatlichung von Kirchenbesitz das Aufstellen von Krippen in Kirchen und Klöstern. Jedoch wollte die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf diese fromme Sitte verzichten und so stellten sie die Krippen in Häusern und Höfen auf, was von der Habsburgischen Obrigkeit geduldet wurde.

Im Laufe der Zeit erhielten die holzgeschnitzten Figuren einen farbigen Anstrich. Außerdem wollten die gläubigen Menschen nicht mehr nur die Heilige Familie aufstellen, sondern eine ausführliche Vorstellung der Geburt Christi, so dass nach und nach die Heiligen Drei Könige – Caspar, Melchior, Balthasar – sowie Hirten, diverse Tiere, Engel und der Stern von Bethlehem die Szenerie vervollständigten. Mit steigender Beliebtheit schufen Krippenbauer im 18. Jahrhundert neben der landschaftlichen Darstellung Bethlehems mehr und mehr heimatliche Motive mit Elementen der Tracht. Durch diese Entwicklung sind heute in unseren Breitengraden Krippenställe mit bäuerlicher, alpenländischer Anmutung üblicher als die morgenländische Kulisse.

Die lebengroße Krippe auf dem Bild zeigt uns heute Klaus-Peter Volkmann.