Der französische Fotograf und Filmregisseur Robert Bresson sagte einst „Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“ Ob er dabei schon an Astro-Fotografie dachte, ist eher unwahrscheinlich. Dennoch passt es – neben der Makrofotografie – zu kaum einer Art der Fotografie besser als zur Astrofotografie. Denn während wir Sterne-Muggels beim nächtlichen Blick nach oben lediglich ein paar leuchtende Punkte und vielleicht gerade noch die Milchstraße erahnen, blickt ein Astrofotograf dahin, wo im wahrsten Sinne des Wortes noch nie ein Mensch gewesen ist.
Krieg der Sterne – die Materialschlacht ums perfekte Astro-Bild
FCW-Mitglied Kurt Meindl ist so ein Astro-Fotograf. Seine Kunst faszinierte uns alle beim Anblick seiner Bilder, blieb andererseits aber sehr abstrakt und unnahbar. Das änderte sich zumindest ein Stück weit mit seinem Vortrag zum Jahresausklang 2024. Er erklärte sehr ausführlich und plastisch, auf was es alles in der Astrofotografie ankommt, welche Lehrmittel, Ausrüstung und Software zumindest mittelfristig zu solch spektakulären Fotos führen würden. Und mit einher gehen bei dieser Art von Sternegucken außerdem das Ausharren in kalten Nächten, hoffen auf sternenklare Himmel und zu Hause ein leistungsstarker Rechner, der die bis zu Hunderte von Bildern in einem Stacking-Verfahren richtig übereinander legt.
Apropos Material-Schlacht: zur besseren Veranschaulichung brachte Kurt Meindl seine Astro-Fotoanlage mit zum Vortrag. Das System bestand aus einer (für uns Normalfotografen) seltsam aussehenden Kamera, einem mächtigen Objektiv, einer Nachführanlage (weil die Welt sich auch beim Fotografieren weiter dreht) und noch diversen anderen Gimmicks. Damit schien das System an der oberen Grenze der Mobilität, aber was macht man nicht alles für gute Bilder. Generell lässt sich sagen, dass Größe, Immobilität und Geldwert (haha, the Sky is the Limit 😉 ) einer solchen Anlage Bilder ermöglichen, die noch tiefere Einblicke in noch fernere Galaxien schaffen. Wir für unseren Teil sind aber schon von den Werken von Kurt Meindl und seiner gerade noch mobilen Anlage schwer beeindruckt (siehe Galerie). (ai)