1. interner Wettbewerb: Langzeitbelichtung

Die wohl allermeisten Fotos manifestieren sich mit dem Klick auf den Auslöser innerhalb von Sekundenbruchteilen auf dem Sensor, kaum ein Wimpernschlag des Fotografen. Doch es gibt durchaus Motive, die nur bei längeren Belichtungszeiten überhaupt erst sichtbar werden. Da wären mitunter ausgedehnte Lichtspuren, die sanfte Seite von Gewässern, kreative Bewegungsunschärfe oder auch einfach nur Dunkelheit in all seinen Variationen. Je nach Motiv und Kreativität des Lichtmalers können Langzeitbelichtungen Sekunden, Minuten oder gar Stunden dauern. An dieser Stelle ein schöner Gruß an alle Astrofotografen…

In der Ruhe entsteht das Bild

So oder so ermöglichen Langzeitbelichtungen eine Fülle unterschiedlichster Fotoideen. Und schon deren Aufnahme an sich kann auf den Fotografen entschleunigend wirken und dessen Achtsamkeit fördern. Denn Fotos mit Langzeitbelichtungen schießt man nicht wie Schnappschüsse aus der Hüfte. Vielmehr studiert man sein Motiv im Vorfeld eingehend und überlegt sich sehr genau, welcher Standpunkt oder Perspektive im fertigen Bild wohl am besten zur Geltung kommen. Schließlich dauert jede Aufnahme mindestens mehrere Sekunden oder länger.

Fast 40 Bilder nahmen am Wettbewerb “Langzeitbelichtung” teil

Doch wie es scheint, kommt genau diese Art der Fotografie bei den Mitgliedern des Fotoclubs Wolfratshausen bestens an. Denn im Wettbewerb am letzten Freitag (9. Februar 2024) buhlten fast 40 Bilder um die Gunst der anwesenden Juroren. Durch die hohe Anzahl der Teilnehmer gab es leider auch einige lange Gesichter. Nicht jede Aufnahme schaffte es ins Punkte-Ranking, obwohl viele davon in der Nachbesprechung durchaus lobende Worte erhielten.

Jubiläumsmodus: Nominierte statt Sieger

Im Jahre 2024 feiert der Fotoclub Wolfratshausen sein 60-jähriges Bestehen. Deshalb änderte der Vorstand für dieses Jahr den Wettbewerbsmodus: anstatt die Sieger direkt am Wettbewerbsabend zu verkünden, werden dieses Jahr die Sieger aller Wettbewerbe zum Jubiläumsfest Ende des Jahres bekanntgegeben und in jeder Einzelkategorie mit einer Goldenen Kamera geehrt. Bis dahin geben wir nach jedem Wettbewerb die jeweiligen Nominierten bekannt – also diejenigen, die sich bis Ende des Jahres berechtigte Hoffnung auf eine Auszeichnung machen dürfen.  

Helga Orterer hat in diesem Wettbewerb mit einer Schwarz-Weiß-Landschaft und einem Milchstraßenbild gleich zwei heiße Eisen in den Top 5. Zu ihr gesellen sich Stefan Ißmer mit einem spektakulären Nordlicht, Peter Schreyer mit Gondeln in Venedig sowie Tom Hirschmann mit einem Model-Portrait inmitten wilder Gewässer. Die fünf nominierten Bilder gibt es hier auch in der Galerie zu sehen. Wer also orakeln will, welches Bild seinen Fotografen wohl eine Goldene Kamera beschert, ist dazu herzlich eingeladen. (ai)